Auszeit mit Lost Place am Grünen Band im Harz

Wer am nördlichen Harzrand zwischen Goslar und Wernigerode unterwegs ist, sollte diesen kleinen Abstecher einplanen. Am Rande des kleinen Örtchens Suderode geht es entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze durch ein wunderschönes Waldgebiet.

Spaziergang am Grünen Band im Harz

Als „Grünes Band“ wird die ehemalige innerdeutsche Grenze bezeichnet. Es durchzieht auf rund 1.400 Kilometer Deutschland von Nord nach Süd. Im Harz sind es oft nur noch die Hinweisschilder, die an die frühere Trennung erinnern. Im einstigen hochgesicherten Grenzstreifen konnte sich die Flora und Fauna auf besondere Art entwickeln. Nach der Wende wurden somit äußerst schützenswerte Landschaften sichtbar, die sich nun wie besondere Perlen am „Grünen Band“ entlang reihen.

So gehört auch das kleine Waldgebiet am Ortsrand von Suderode zu diesem Nationalen Naturmonument. Für Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und Hundefreunde sind die teils gut befestigten, teils verwunschenen Wege zwischen Feldrand und Eichenwald ideal für eine kleine Auszeit. Zumal man auf diesen Wegen nur selten jemandem begegnet.

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Kunst am Grünen Band

Die Rundtour ist nur knapp 3 Kilometer lang. Sie lässt sich erweitern, indem man einfach noch eine Weile durch die Feldmark bummelt. Dem Brocken im Blick lassen sich hier die Ruhe und die Weite des Harzvorlandes genießen. Start ist entweder am Straßenrand kurz vor dem Ortseingang von Suderode aus Richtung Wülperode. Oder man parkt im Ort an den Suderöder Teichen.

Zunächst geht es auf einem typischen ehemaligen Grenzweg entlang. Zwischen Feld- und Waldrand ist es ein wunderschöner Spazierweg mit weitem Blick bis hin zum Brocken. Kurz bevor es in den Wald hineingeht, ist am rechten Wegesrand ein Betonblock mit Figuren drauf zu entdecken. Er gehört zu den Kunstwerken am Grünen Band und soll die Erinnerung an die ehemalige innerdeutsche Grenze wachhalten.

Das Kunstwerk heißt „Begegnung“ und besteht aus zwei Blöcken gegenüberliegend am Feldrand. Die geschwungene Linie des Blocks symbolisiert die Trennung, die Grenze. Geschaffen wurde es 2010 im Rahmen eins Kunstwettbewerbs von den Künstlern Detlef Kiep, Nicole Mentner und Anna Kölle. Es ist eine interessante Überraschung, dieses Objekt ohne Erklärung am Feldrand zu entdecken.

In der Nähe von Wennerode ein paar Kilometer weiter steht ein weiteres Kunstobjekt, der „Eiserne Vorhang“. Am Goethebahnhof auf dem Weg zum Brocken wurden Stichwortfahnen installiert. Und im südlichen Harzvorland bei Duderstadt lockt das westliche Tor. Auch der „Ring der Erinnerung“ in der Grenzlandschaft bei Sorge gehört zur Kunst am Grünen Band.

Herrlicher Brockenblick

Hinter dem Kunstwerk führt der Weg in einen lichten Wald. Jetzt wird der ehemalige Grenzweg eher zum unebenen Waldweg. Die Stimmung ist herrlich. Nach einem guten Kilometer ist das Ende des Wädchens erreicht. Vor uns liegt die weite Landschaft des Harzer Vorlandes mit dem Brocken im Hintergrund als eindrucksvolle Kulisse. Hier lässt es sich durchatmen und die Zeit vergessen. Wer mag, kann noch weiter durch die Feldmark spazieren und die Gegend erkunden. Die Wege führen Richtung Lüttgenrode und Osterwieck, Vienenburg oder Wennerode und Abbenrode. Hier überschreitet man auch die Grenze von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen.

Malerische Teichlandschaft

Etwa auf der halben Strecke zurück biegen wir an einer knorrigen Eiche rechts ab. Es geht in einem schattigen Wald hinab an die Stimmecke, einem kleinen Flüsschen. Dem schmalen Pfad links des Ufers folgen wir flussabwärts und erreichen den Suderöder Park. Eine wahre Idylle in dem kleinen, mehr als 1000 Jahre alten Dörfchen. Mehrere Teiche, verbunden mit Wegen und allerlei Ruhebänken und einem Pavillon laden zum Verweilen und Picknicken ein.

Wir halten uns links und kurz vor der Straße geht es wiederum links in einem ziemlich verwachsenen Hohlweg. Dieser führt uns hinauf zum Grenzweg. Und vorbei an einem Lost Place. Etwas versteckt linksseitig im Gebüsch befindet sich ein ehemaliger Bunker. Die Geschichte dieses Relikts der DDR-Zeit beschreibt Miriam Fuchs in ihrem Buch „Lost & Dark Places im Harz“.

Bei einem Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage lässt sich ein Besuch an diesem versteckten Kleinod gut mit einem Besuch in Goslar, im Kloster Wöltingerode, in Osterwieck oder Wernigerode verbinden.