Vom Pazifik an den Wurmberg: der Mexikaner Misael kocht ein Jahr lang im Alten Forsthaus Braunlage

In der Küche des Harz Hotels Altes Forsthaus herrscht reges Treiben – und eine bunte Mischung aus Deutsch und Englisch. Denn unser Küchenteam ist international. Seit April haben wir auch noch Verstärkung aus Mexico: der 27-jährige Koch Misael ist für wenigstens ein Jahr vom Pazifik an den Wurmberg gezogen.

Mit Rafael auf dem Burgberg Bad Harzburg

Positiv überrascht von den Deutschen

Misael stammt aus Authlan im mexikanischen Staat Jalisco und hat an der Pazifikküste gelebt. Bereits seit fast zehn Jahren war er an verschiedenen Stationen als Koch tätig. Und dann tat sich mit dem COMEX-Projekt eine neue Möglichkeit auf. Für ein Jahr sollte es ins Ausland gehen. Die mexikanische Regierung kooperiert mit Chile, Peru, Kanada und Deutschland um gezielt Fachkräfte in Hotel- und Gaststättenberufen zu vermitteln. Einmal im Ausland zu arbeiten, war durchaus sein Wunsch. Dass es nun Deutschland geworden ist, war eher Zufall.

„Ich habe meine Meinung über die Deutschen schnell geändert“, erzählt Misael mit einem Lachen. Denn in Mexiko werden die Deutschen gern als streng und kühl wahrgenommen. „Jeder hat mir sofort Hilfe angeboten“, berichtet Misael von seinem Start im neuen Land. „Da war ich wirklich baff.“ Überraschend für uns: Er mag das Wetter, war es in Mexiko doch oft zu heiß.

Mit Jeet und der Kiepenfrau auf dem Baumwipfelpfad

Streetfood als Startkapital

Die Vorbereitungszeit im Rahmen des Projektes belief sich auf ein Jahr. Für Misael und seine Freundin, die auch am COMEX-Programm teilnimmt und derzeit in München arbeitet, eine Herausforderung. Um die Reise nach Deutschland zu finanzieren, haben beide in ihrer Heimatstadt Streetfood verkauft.

Parallel mussten sie natürlich auch Deutsch lernen. Zumindest sollte ein 6-monatiger Deutschkurs Teil des Programms sein. Im fließenden Englisch erzählt Misael, dass sie nur wenige Stunden am Tag Unterricht hatten und vor allem für die Prüfungen geschult wurden. Wer selbst mal eine Fremdsprache gelernt hat, weiß, dass das nicht ausreicht, um frei zu sprechen. Doch lernen möchte er die Sprache auf jeden Fall und hat im Team dafür auch Unterstützung.

Altes Forsthaus Braunlage als Arbeitgeber

Wir sind ein Team aus rund 20 jungen Leuten, Studenten, Azubis, Aushilfen und Fachkräften, sind familiär, haben ein offenes Ohr, sind wertschätzend, sind überzeugt multikulti. Wir arbeiten ohne steife Regeln, haben interessante Aufgaben, meistern Herausforderungen. Im Team übergeben und übernehmen wir Verantwortung, stoßen an unsere Grenzen, setzen auf die Stärken jedes Einzelnen, damit am Ende des Tages trotzdem alles funktioniert. Wir wollen uns ständig weiterentwickeln, besser werden, probieren dafür neue Sachen aus, nutzen digitale Tools, bleiben dabei gut organisiert und wenn Du es willst, unterstützen wir Dich beim Erreichen Deiner beruflichen Ziele.

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Bewerbung und Einarbeitung per Videochat

Der erste Kontakt zwischen dem Forsthaus-Team und Misael kam per Videochat zustande. Unsere Hoteldirektorin Sajda kennt das ja bereits durch die internationalen Azubis. Sie hielt während der Monate Kontakt zu Misael und versuchte, ihn möglichst gut auf seine Zeit in Braunlage vorzubereiten. Das ist ihr sehr gut gelungen. Und auch sonst im Team wurde er freundschaftlich aufgenommen. „Alle sind freundlich zu mir“, sagt Misael. „Das macht richtig Spaß.“

Der Harz als neue Heimat

Die Berge sind für Misael noch ungewohnt, stammt er ja von der eher flachen Küste. Doch er liebt die Natur und ist in seiner Freizeit gern rund um Braunlage unterwegs. Auch bei zwei Teamtouren war er mit dabei. Der Achtermann war da schon eine ordentliche Herausforderung. Und bei der Tour nach Bad Harzburg hat er uns alle mit einem leckeren mexikanischen Picknick überrascht.

Seine Meinung über die Deutschen hat er zwar geändert, doch eins kann er nach wie vor nicht verstehe: Die Eile, die häufig herrscht. „In Mexico kann ein normaler Einkauf schon mal fünf Stunden dauern“, erzählt er. „Hier werden in Windeseile die Einkaufswagen im Supermarkt gefüllt.“ Er lacht dabei und schüttelt leicht den Kopf. So sind die Deutschen eben.

Insgesamt fühlt er sich sehr wohl in seiner neuen Heimat. Das Programm ist auf ein Jahr ausgerichtet und nachdem nun bereits ein Viertel um ist, ist klar, er würde auch länger bleiben. Wir dürfen gespannt sein, ob Misael noch länger unser Team bereichern wird. Auf jeden Fall werden wir in den nächsten Monaten immer wieder von ihm und seiner Zeit in Braunlage berichten.