Wandern mit Leib und Seele auf dem Harzer Klosterwanderweg

Stille und Einkehr, malerische Landschaften, der Blick auf den Harz und jede Menge Geschichte: Auf 117 Kilometern bietet der Harzer Klosterwanderweg zwischen Goslar und Quedlinburg ein wunderbares Wandererlebnis. Damit dieses dank guter Planung ungetrübt vonstattengeht, gibt es nun einen neuen Wanderführer im Taschenformat.

Auf dem Klosterwanderweg – (c) HTV/J. Friedrich

Harzer Klöster entdecken

Mehr als zehn Klöster, Kirchen und den imposanten Dom mit Domschatz in Halberstadt verbindet der Harzer Klosterwanderweg. Die sieben Etappen zwischen zehn und 22 Kilometern führen am Nordharzrand entlang. Unterwegs laden die Klosterkirchen zur Einkehr und zum Innehalten ein. Als Pilgerweg lockt die Route ebenso Ruhesuchende wie Harz-Fans zur Wanderung.

Der neue Wanderführer im Taschenformat beschreibt auf 52 Seiten die sieben Etappen. Mit kurzen Texten, anschaulichen Bildern, Besonderheiten am Wegesrand, Kartenausschnitten und einem QR-Code zu den digitalen Routenbeschreibungen ist das Büchlein ein idealer Reisebegleiter. Bereits vorab lässt sich die Wanderung gut planen. Für 44 Euro ist das Buch u.a. bei Harzer Tourismusverband erhältlich. Unterwegs sollte die neu aufgelegte Wanderkarte aus dem Schmidt Buch Verlag auch dabei sein.

Zudem gibt es am Harzer Klosterwanderweg 15 Stempel der Harzer Wandernadel zu ergattern. Ein extra Stempelheft sorgt dafür, dass keiner verpasst wird.

Zur detaillierten Routenbeschreibung des Harzer Klosterwanderweges >>

Die erste Etappe führt von Goslar nach Vienenburg. Startpunkt ist die romanische Neuwerkkirche, die mit ihrer Schlichtheit und dem Bauzustand der Entstehungszeit begeistert. Weiter geht es zum Kloster Grauhof, auf einem idyllischen Gut vor den Toren der Kaiserstadt Goslar gelegen. Der imposante Bau aus dem 18. Jahrhundert ist sonntags und feiertags von 15 Uhr bis 17 Uhr zu besichtigen. Ziel der Etappe ist das Klostergut Wöltingerode in Vienenburg. Die Klosterbrennerei, das Klosterhotel und der Klosterkrug sorgen für eine Wohltat für Leib und Seele.

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Von Vienenburg nach Ilsenburg führt die zweite Etappe. Das Kloster Ilsenburg an der Straße der Romanik weist mehr als 1000 Jahre alte Überbleibsel einer ehemaligen Benediktinerabtei aus.

In die bunte Stadt am Harz Wernigerode

Bei der dritten Etappe ab Ilsenburg wird zunächst nach nur drei Kilometer das Kloster Drübeck erreicht. Wer die Route an mehreren Tagen am Stück erwandern möchte, hätte hier auch die Möglichkeit zu übernachten. Dann wäre allerdings die vorherige Etappe gut 23 Kilometer lang.

Zeit sollten sich Wanderer auf jeden Fall für die wunderschöne Klosteranlage in Drübeck nehmen. Der Kernbau der imposanten Klosterkirche stammt aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Die Kirche ist von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Regelmäßig finden Andachten statt. Aus dem 18. Jahrhundert stammen die Gärten der Stiftsdamen mit den Gartenhäuschen und der Garten der Äbtissin. Kirche und Gärten sind kostenfrei zugänglich und laden ein zu meditativen Momenten.

Die Klostergärten – (c) Ev. Zentrum Kloster Drübeck / U. Schrader

Mittwochs bis sonntags lockt das Kloster-Café ab 12 Uhr zur Einkehr und Stärkung für die weitere Wegstrecke. Diese führt zunächst durch den kleinen Ort Darlingerode und dann in die bunte Stadt am Harz, Wernigerode.

Weiter geht es am Nordharzrand entlang auf der knapp 20 Kilometer langen vierten Etappe von Wernigerode nach Blankenburg. Das Kloster Michaelstein in Blankenburg liegt auf dem Weg. Das ehemalige Zisterzienserkloster beherbergt auch die Musikakademie Sachsen-Anhalt. So eröffnet die Ausstellung KlangZeitRaum Einblicke in die Geheimnisse der Musik. Neben der historischen Klosteranlage sind auch hier die Gärten besonders sehenswert.

Kräutergarten im Kloster Michaelstein – (c) HTV / M. Krilleke

Teufelsmauer und Bodetal

Landschaftliche Besonderheiten sind auf der fünften Etappe zu erleben. So führt sie ein Teilstück entlang der Teufelsmauer. Diese mystischen, sagenumwobenen Felsformationen sind eindrucksvoll. Am Zielort in Thale sollte ein Abstecher ins Bodetal dazu gehören. Die schroffen Felsen von Hexentanzplatz und Rosstrappe sind beeindruckend. Und der Mythenweg erzählt die Geschichte germanischer Götter.

Von Thale führt die sechtse Etappe über knapp 20 Kilometer bis Quedlinburg. Unterwegs gibt es einen architektonischen Höhepunkt des Klosterwanderweges. Die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode ist eines der bedeutendsten Denkmale der Romanik in Deutschland. Vor mehr als 1000 Jahren errichtet hat sie bis heute eine unglaubliche Anziehungskraft.

Von Gernrode aus wird der Harzrand verlassen und der Klosterwanderweg führt Richtung Norden nach Quedlinburg. Die malerische UNESCO-Welterbe Stadt ist einen längeren Aufenthalt wert. Kleine Gassen mit malerischen Fachwerkhäusern und die Stiftskirche auf dem Stiftsberg sorgen für staunende Augen.

Domschätze entdecken

Die Stiftskirche in Quedlinburg beherbergt einen eindrucksvollen Domschatz. Skulpturen, Tafelmalereien und Goldschmiedearbeiten teils aus der Zeit der Ottonen zeugen vom einstigen Reichtum des Stifts.

Die 7. und letzten Etappe des Harzer Klosterwanderweges führt nach Halberstadt. Über den Kammweg der Harsleber Berge geht es in die Thekenberge. An deren Fuß befindet sich auch die KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge. Die Felsformation „Gläserner Mönch“ bietet einen tollen Rundumblick. Und auch der Landschaftspark Spiegelsberge ist ein schöner Teil der Route.

In Halberstadt wartet dann unter anderem das Burchardi Kloster mit dem John Cage Projekt auf einen Besuch. As slow as possible – so langsam wie möglich – lautet die Devise des auf 639 Jahre angelegte Musikstück, das dort erklingt.

Der größte mittelalterliche Kirchenschatz außerhalb des Vatikans befindet sich im Dom zu Halberstadt. Dieser imposante, gotische Dombau gehört zu den schönsten Deutschlands. Hier ist ein Besuch quasi Pflicht. Montags geschlossen.

Domschatz Halberstadt - (c) Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Fotograf: Bertram Kober, Punctum
Domschatz Halberstadt – (c) Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Fotograf: Bertram Kober, Punctum

Rund- und Themenrundwege an den Klöstern

Als Ergänzung zum Harzer Klosterwanderweg werden nach und nach Rund- und Themenwege etabliert. So sollen auch die Klöster, die nicht am Wanderweg liegen, für Wanderer und Pilger attraktiver werden. Vom Kloster Walkenried durch die Karstlandschaft Südharz ist der erste Rundweg entstanden.

Wer nur Teilstrecken des Klosterwanderweges laufen möchte, kann das Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage als Stützpunkt nutzen. Sowohl der Hauptweg als auch der Rundweg im Südharz lassen sich mit dem Auto gut ansteuern. Das Hotel gehört zu den Qualitätsgastgebern Wanderbares Deutschland.

Engelsbank am Wegesrand – (c) HTV / A. Frank