Über den Goetheweg zum Brocken

Der Brocken, der höchste Gipfel im Harz, Sehnsuchtsberg und Touristenattraktion, war Ziel unseres Teamausflugs im August. Von Torfhaus aus ging es über den Goetheweg hinauf auf den 1.141 Meter hohen Berg. Rund 18 Kilometer in etwa 5 Stunden durch den Nationalpark Harz brachten jede Menge Eindrücke.

Geschafft! Ziel Brockengipfel erreicht!

Vom Torfhaus zum Brocken

Start war morgens am Torfhaus, wo wir vom Nationalpark-Besucherzentrum aus schon unser Ziel im Blick hatten. Wie so häufig bei uns sah es nach wechselhaftem Wetter aus. Die richtige Kleidung ist also wichtig, gerade wenn es auf den Brocken geht. Denn auf der baumlosen, frei liegenden Kuppe herrscht meistens ordentlich Wind. Doch unsere Direktorin Sajda hat vorgesorgt und die Teammitglieder entsprechend vorher gut informiert.

In fröhlicher Runde ging es los. Zunächst ging es recht entspannt durch Torfhaus und dann auf den Goetheweg. Dieser führt entlang eines der Gräben, die zum UNESCO-Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft gehören. Streckenweise ein angenehm zu laufender Waldpfad ohne nennenswerte Steigung.

Unser Ziel im Blick: der Brocken

Waldynamik – Wandel erleben

Nach zwei Kilometern gab es dann den ersten Anstieg zum Quitschenberg. Als „Quitsche“ wird im Harz die Eberesche bezeichnet. Auf diesem Höhenzug werden die Walddynamik und die Selbstheilungskräfte der Natur eindrucksvoll sichtbar. Denn wo vor gut 30 Jahren ein Windwurf und dann der Borkenkäfer für eine kahle Fläche sorgten, zeigt sich heute ein vitaler, vielfältiger Wald. Vogelbeere, Holunder, Birke und Weide, Heidelbeeren, Himbeeren und Weidenröschen bilden ein Paradies für viele Insekten und Tierarten. Und sind wunderbar anzuschauen beim vorbei wandern.

Wandern mit Hunden im Nationalpark Harz

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Unterwegs gibt es dagegen auch viele Stellen zu sehen, wo die Walddynamik sich erst noch zeigen darf. Die silbernen Stangen abgestorbener Fichten säumen den Weg und prägen das Landschaftsbild. Doch wer genau hinschauet sieht auch dort schon, dass Leben entsteht. Junge Pflanzen, Büsche, Sträucher und Bäume besiedeln den Waldboden und werden in den nächsten Jahren zu einem natürlichen, wilden Wald heranwachsen.

Begegnung mit der Brockenbahn

Nach etwa fünf Kilometern erreichen wir den Eckersprung, Quelle der Ecker. Als ehemaliger Grenzfluss zwischen der DDR und der BRD ist sie auch geschichtlich bedeutend, ebenso wie die Eckertalsperre. Am Eckersprung gibt es einen schönen Rastplatz mit Stempelstelle 136 der Harzer Wandernadel.

Kurz danach erreichen wir den Harzer Grenzweg am Grünen Band. Das „Grüne Band“ bezeichnet den rund 1.400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen von der Ostsee bis nach Bayern. Durch die 40-jährige Teilung hat sich in dieser Sperrzone ein schützenswertes Gebiet für mehr als 1200 seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten entwickelt. Teile des Harzes und des Nationalparks gehören dazu.

Wir halten uns links und erreichen nach einem kurzen, steilen Anstieg den Goethebahnhof. An diesem ehemaligen Bahnhof direkt an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt halten schon lange keine Züge mehr. Seine Geschichte ist dank einer Erlebnisinsel zu erfahren. Und je nach Uhrzeit können hier auch die vorbeifahrenden Züge der Brockenbahn beobachtet werden.

Begegnung mit der Brockenbahn

Die folgenden zwei Kilometer geht es parallel zu den Gleisen der Brockenbahn. Sie gehört zu den Harzer Schmalspurbahnen. Der Name sagt es schon: Die Gleise haben eine schmalere Spurweite als die der normalen Bahn. Die Brockenbahn wird überwiegend von historischen Dampfloks gezogen. Schnaufen sie den Berg hinauf, sind sie schon von weitem zu hören. Bergab hingegen sind sie erstaunlich leise und tauchen doch eher überraschend hinter einer Kurve auf. Um mit der Brockenbahn zu fahren, gibt es Stationen in Schierke, Drei-Annen-Hohne und Wernigerode.

Gipfelerlebnis auf dem Brocken

Auch wenn der Harz zu den Mittelgebirgen gehört und 1.141 Meter im Vergleich zu den Bergen in den Alpen eher harmlos klingen, so ist eine Wanderung zum Brocken dennoch recht anspruchsvoll. Insbesondere für diejenigen, wie Misael, die noch recht neu im Harz sind und nicht allzu viel Training in den Bergen haben. Mit bis zu 13 % Steigung und knapp 400 zu überwindenden Höhenmetern darf es nach einer Brockenwanderung auch mal Muskelkater geben.

So ist der letzte Kilometer, der auf der Brockenstraße hinauf zum Gipfel führt, fast schon eine Zielgerade. Vorbei am Brockenbahnhof ist es dann nur noch ein kurzes Stück, bis das Brockenplateau erreicht ist. Beliebtes Fotomotiv, quasi als Alternative zum Gipfelkreuz, ist der große Granitfelsen in der Mitte mit der Höhentafel „1.142“. Hintergrund ist, dass der über viele Jahrzehnte mit 1.142 Metern Höhe ausgewiesene Brocken nach einer neueren Messung um einen Meter „schrumpfte“. Die Innenminister der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen entschieden, mit der Gestaltung wieder einen Punkt zu errichten, der die 1.142 Meter Höhe erreichte. So gehört der Felsen seit 1997 zu den Wahrzeichen auf dem Brocken.

Geschichte und Natur erleben

Interessant ist auch das Brockenhaus. Eine interaktive Ausstellung zeigt die Philosophie und die Arbeit des Nationalparks Harz. Die innerdeutsche Teilung ist Thema einer Ausstellung und die Kuppel ist eine ehemalige Stasi-Abhörzentrale. In den Sommermonaten lohnt sich eine geführte Tour durch den Brockengarten. Dort sind alpine Pflanzen aus der ganzen Welt zu entdecken, die sich sonst häufig erst auf Höhen über 2000 Metern heimisch fühlen. Das besondere Klima auf dem Brocken bietet ihnen ebenfalls einen guten Lebensraum.

Nach einem Erinnerungsfoto, dem ausgiebigen Blick in die Ferne und einer ordentlichen Stärkung geht es für unser Team wieder zurück nach Torfhaus. Das war ein erlebnisreicher, informativer und schöner Tag, der wieder allen in Erinnerung bleiben wird. Und die Wanderer, die im Harz Hotel Altes Forsthaus ihren Urlaub verbringen, können nun aus erster Hand zu einer Brockenwanderung beraten werden.

Eine mögliche Tourenbeschreibung. Unsere Route führte uns allerdings direkt Richtung Torfhausmoor und Goetheweg ohne Umwege über das Radautal: